Wohnen und Arbeiten

Das HausBoden ist ein vergleichsweise kleiner Ort. Die beiden unteren Wohngeschosse haben jeweils 72 qm, das Dachgeschoss insgesamt 66. Alle Räume, im Wohn- wie auch im Nebengebäude, sind vollgestellt mit diversen Gegenständen. Diese Fülle an Objekten ist die Grundlage des gesamten Projektes. Sie stellt aber auch spezifische Anforderungen an die Aufbewahrung der und an die Arbeit mit den Objekten. Außerdem sind in der gegenwärtigen Situation die Wohnmöglichkeiten sehr begrenzt. Diese werden aber alleine schon für die Projekt-MitarbeiterInnen benötigt. Außerdem ist es ein Ziel des Projektes HausBoden, auch Gästen, sei es als Dresden-BesucherInnen, sei es als Artist- oder Scientist-in-Residence, eine Unterkunft zu bieten.

Folgende räumliche Vorgaben sind zu berücksichtigen:
Die Hälfte des Wohnhauses, nämlich das Erdgeschoss und das halbe Dachgeschoss, sind vermietet. Dies soll auch langfristig so bleiben, denn die Mieter sind zentraler Bestandteil des gesamten Projektes. Sie sind zwar nicht Gegenstand der konkreten Arbeit. Aber sie sind Teil des Erbes und der damit verbundenen Verantwortung und daher eine der wesentlichen Legitimationen für das Projekt. Und die Vermietung ist die Grundlage, auf der das Objekt in seinem ererbten Zustand gehalten werden kann. Der Großteil der übrigen Räumlichkeiten, d.h. der erste Stock, der Keller und das Nebengebäude, stehen unter einer Art Denkmalschutz. Ihre Ausstattung und ihr Zustand sind der eigentliche Gegenstand des Projektes HausBoden, sie sollten so wenig wie möglich verändert werden. Immerhin erfüllt dieser Bereich derzeit einigermaßen die Aufgabe des Depots und bietet damit den Vorzug, die Gegenstände an ihrem originalen Ort belassen zu können.

In erster Linie steht für die Unterbringung und Einrichtung von Unterkunft, Büro und weiteren Depotmöglichkeiten derzeit die zweite Dachgeschosswohnung zu Verfügung. Diese hat allerdings nur 33 qm. Erste Schritte zu ihrer Adaptierung wurden bereits unternommen. Grundlegend war dabei die restauratorische Erfassung von Wandfassungen durch Lisa Otto (Reichel). Projektiert ist bereits der Einbau eines Badbereiches in Ergänzung zu der bestehenden Küchensituation.

Da abzusehen ist, dass diese Räume nicht ausreichen werden, insbesondere, wenn Arbeitsanforderungen und Wohnanfragen aufeinander treffen, muss überlegt werden, ob weiterer Platz erschlossen werden kann. Derzeit gibt es zwei Denkrichtungen: Erstens könnte ein Teilbereich im Erdgeschoss des Nebengebäudes leer geräumt und hergerichtet werden. Dadurch würde sich die Depotfrage aber wieder stärker stellen. Zweitens könnte auf dem Dach des Nebengebäudes, vielleicht in einer Art Containerbauweise, neuer Raum geschaffen werden. Dabei müsste aber versucht werden, den bisher eher intimen Charakter des Ensembles zu wahren.